Wall of Fame

Portraits

KARLHEINZ STOCKHAUSEN
22. August 1928 - 5. Dezember 2007
Komponist

Karlheinz Stockhausen

Karlheinz Stockhausen wurde am 22. August 1928 in Mödrath, im heutigen Stadtteil von Kerpen im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen, geboren. Er gilt als einer der bedeutendsten Komponisten und Musiker des 20. Jahrhunderts. Vor allem im Bereich der elektronischen Musik setzte er neue Maßstäbe und war seit 1953 (auf Anregung von Herbert Eimert) ständiger Mitarbeiter im Studio für Elektronische Musik des WDR Köln (1963 – 1977 künstlerischer Leiter, bis 1990 künstlerischer Berater).

Aufgewachsen in streng katholischer Umgebung, schaffte Stockhausen trotz schwieriger Bedingungen (Zeitalter des Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg) 1947 den Schulabschluss und studierte anschließend in Köln Klavier und Schulmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik sowie Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft an der Universität. In Köln begann er 1963 in der heutigen Rheinischen Musikschule Kölner Kurse für Neue Musik dessen künstlerischer Leiter er bis 1968 war und bei den unter anderem auch bekannte Persönlichkeiten wie Luciano Berio oder Henri Pousseur tätig waren. 

Nach einigen Stellen als Gastprofessor für Komposition (unter anderem in Philadelphia und Kalifornien) wurde Stockhausen im Jahr 1971 Professor für Komposition an der Musikhochschule in Köln. Aus dieser Stelle wurde er allerdings nach einigen Differenzen mit dem damaligen Leiter Franz Müller-Heuser 1977 entlassen.

Stockhausens Werk umfasst insgesamt 370 Kompositionen, die ein breites stilistisches Spektrum zeigen. Nach den ersten Kompositionsversuchen 1950/51, begann er ab dem Jahr 1951, inspiriert durch die Musik von Olivier Messiaen, Werke in serieller Technik zu komponieren (Kreuzspiel Nr. 1/7 für 6 Instrumente). Diese Technik entwickelte und verfeinerte er konsequent weiter bis in die Jahre 1952/53. Damals entstanden die Elektronischen Studien I und II, die gleichzeitig der Beginn von Stockhausens Beschäftigung mit der elektronischen Musik sind. Einen Höhepunkt hier stellt das Werk Gesang der Jünglinge dar, das in der Zeit von 1955 bis 1956 komponiert wurde. Hier kombiniert Stockhausen die Klänge der menschlichen Stimme mit den elektronisch erzeugten Klängen. Das Werk spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der elektronischen Musik und gehört zu den bekanntesten Werken des Komponisten.

Neben den Kompositionen im Bereich der seriellen und elektronischen Musik, schrieb Stockhausen auch Werke im Bereich der Oper und szenischer Musik. Die bedeutendsten Errungenschaften hier sind der siebenteilige Opernzyklus Licht, Die sieben Tage der Woche, komponiert zwischen 1977 und 2003, und Sirius entstanden im Zeitraum von 1975 bis 1977. In diesem Zusammenhang ist ein Satz vom Komponisten charakteristisch für seine Persönlichkeit: „Ich bin auf Sirius ausgebildet worden und will dort auch wieder hin, obwohl ich derzeit noch in Kürten bei Köln wohne. Auf Sirius ist es sehr geistig. […] Da ist jeder aktiv.“

Stockhausen starb am 5. Dezember 2007 in Kürten bei Köln.