Wall of Fame

Portraits

KEITH COPELAND
18. April 1946 - 14. Februar 2015
Jazz-Schlagzeuger

Keith Copeland

Professor an der Hochschule für Musik und Tanz Köln von September 1992 bis Juli 2011. Keith Lamond Copeland wurde am 18. April 1946 in New York City geboren. Sein Vater war der Trompeter Ray Copeland. Nach eigenen Aussagen wollte Keith Copeland Schlagzeug spielen, so lange er sich zurückerinnern konnte, und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Schlagzeugunterricht: "I started taking lessons when I was 10. My father finally gave in to my harrassment - but he wouldn´t let me have a whole set. He got me a snare drum, a practise pad and a teacher and told me if I did well, I´d get a new piece of equipment every six months or so. In three years I had a full set." ("Ich begann, Unterricht zu nehmen, als ich 10 war. Mein Vater gab schließlich meinem Drängeln nach - aber er ließ mich kein ganzes Schlagzeug haben. Er besorgte mir eine snare drum, ein Übe-Pad und einen Lehrer und sagte mir, dass ich, wenn ich es gut machen würde, alle sechs Monate oder so ein neues Teil zur Ausstattung dazu bekommen würde. Innerhalb von drei Jahren hatte ich ein vollständiges Schlagzeug zusammen.")

Bereits im Alter von 15 Jahren spielte Copeland als Profimusiker, mit 17 ging er zur US Air Force und begann vier Jahre später mit dem Musikstudium am Berklee College of Music in Boston. Sieben Monate lang war er mit Stevie Wonder auf Tournee und wurde Mitglied im Maggi Scott Trio.

1975 wurde Copeland als Lehrer ans Berklee College berufen, 1979 zog er wieder nach New York und spielte u.a. mit Sam Jones und Johnny Griffin. Seitdem war Copeland gleichermaßen als Musiker erfolgreich wie auch als gefragter Pädagoge. Er konzertierte u.a. mit Billy Taylor, Hank Jones, George Russell,  Milt Jackson, Stan Getz, Paul Bley, Ray Anderson, Harry "Sweets" Edison, Phil Woods, Stephane Grappelli, Attila Zoller, Cab Calloway, Billy Eckstine, Lars Duppler, Tony Lakatos, Ernie Watts, Dusko Goykovich, Jimmy Heath, Philipp Catherine und Kenny Barron.

Seine Lehrtätigkeit führte ihn u.a. an die Rutgers University, ans Queens College und die New School University in New York. 1992 wurde er schließlich als Professor für Jazzschlagzeug an die HfMT Köln berufen, zwischen 1993 und 1999 hatte er zudem eine Professur an der Hochschule für Musik Heidelberg/Mannheim inne. Außerdem unterrichte er bei zahlreichen Sommerkursen und Masterclasses und veröffentlichte eine Schlagzeug-Schule mit dem Titel "Creative Coordination for the Performing Drummer".

2005 erlitt Copeland einen Schlaganfall, von dem er sich zwar erholte, der ihn jedoch zwang, seine Lehrtätigkeiten und seine Konzertauftritte zu reduzieren. Am 14. Februar 2015 starb Keith Copeland in Frankfurt am Main. Keith Copelands Schlagzeugspiel ist auf mehr als 100 Alben zu hören - darunter auf fünf Alben, die Copeland unter eigenem Namen veröffentlicht hat.

Martina Binnig